Der Trend zum Alltagsklassiker, Youngtimer-Hype, Generation Drivestyle, Liebhaberfahrzeuge sind in aller Munde und noch häufiger in Zeitschriften vertreten, die sich mit automobiler Fortbewegung befassen. Ich nehm mich da nicht aus, Youngtimer sind auch für mich eines der interessantesten Themen rund ums Auto.
Da trifft mich eine Email eines treuen Lesers natürlich besonders hart: “ Lukas, du schreibst viel über coole Autos und dann fährst du so eine fade 90er-Jahre-Gurke. Geht ja gar nicht!“. Ui, das hat gesessen. Ich dachte, für seine Autowahl muss man sich nur bei sponsernden Großmüttern und während hässlich laufenden Polizeikontrollen rechtfertigen. Unter Gleichgesinnten sollte das nicht notwendig sein. Aber gut, ein Mann muss tun… 😉
Warum fährt jemand freiwillig einen 99er Legacy? Weil die Kiste mir mit rahmenlosen Seitenscheiben bei jedem Aussteigen einen Don-Johnson-Moment beschert, besonders cool bei versenkter Scheibe. Weil ein Vierzylinder unter der Haube steckt, der beim Tritt aufs Gas nicht lustlos brummig vor sich hin vibriert, sondern seidig hochdreht und dabei so herrlich aggressiv knurrt. Arrrrrr-Arrrrrrr-Arrrrrr! Weil unter der Hülle dieses unscheinbaren Langweilers eines der besten Permanentallrad-Systeme am Markt steckt. Nach jeder Fahrt mit herkömmlichen Fronttrieblern (Würg!) entdecke ich sie neu, die Liebe zum symmetricalAWD! Weil unter der unscheinbaren, langweiligen Hülle interessante Technik und coole Detaillösungen stecken, die niemand sehen kann.
Die Subarus jenseits von SVX und WRX STI sind keine Herzensbrecher, Liebe auf den ersten Blick machen sie einem schwer. Man muss sie erleben, um sie zu verstehen. Man muss sie verstehen, um ihnen zu verfallen. Und wer ihnen verfällt, bleibt dabei. Mein Legacy ist mein vierter Subaru von insgesamt fünf Stück. Verstanden?
Lukas