Porca miseria, heute wäre ich fast vom Glauben abgefallen. Ein Besuch bei einem alten Amico, nach langer Zeit mal wieder. Und dann steht da ein 2006er Alfa-Romeo 166 2,4 JTD M-Jet 20V in unschuldigem Silber herum.
Bella macchina, bisher völlig abseits meines Beuteschemas. Aber genauer anschauen schadet ja nicht. Groß, aber nicht plump. Mit optischer Präsenz, aber keine Yuppie-Schleuder. Exteriore: Gefällt mir! Türe auf, rein da. Ist der enge Einstieg erst überwunden, Italiener sind halt nicht dick und unbeweglich, sitzt es sich sehr angenehm. Und automatisch kommt das Lied von Eros Ramazotti über die Lippen: „Ich bestell´ mir heute zwei Calzone, uhuhuhuuuuu…“
Da stört auch die Amiga500-Grafik des Werksnavi nicht. Ruft sie doch Kindheitserinnerungen an das Spiel „Testdrive“ wach. Der Rest der Armaturentafel wirkt dagegen sehr modern, mit den silbernen Einlagen fast zu kühl. Ich hätte ihn mir mit Holz gewünscht. Keinen Grund zu jammern gibts beim weichen, hochwertigen Leder in den Türen und am Mitteltunnel, das auch von Poltrona Frau sein könnte. Magnifico! Abplatzender Klarlack an den Lüftungsdüsen? Non fa niente!
Leider war der Wagen schon verkauft, eine Probefahrt für mich daher nicht mehr möglich. Peccato! Der mächtige 20V-Diesel mit cinque cilindri und 180 cavalli hätte sicher für mächtig amore hinterm Steuer gesorgt. Wobei, wirklich böse bin ich nicht. Denn grigio argento außen und ebenso grauer Stoff innen mit kalten Aluzierblenden macht mich nicht heiß. Aber außen in Dunkelblau mit blauem Velour, Holzlenkrad und „Vendesi!“-Taferl hinter der Scheibe? Fast irresistibilie, so ein Centosessantasei. Genteee di mareeee…
Lukas