oder „Die Abzocker versuchen es wieder“.
Wie jedes Jahr im Mai gilt die Oldtimermesse in Tulln nicht nur als größtes Szene-Event Österreichs, sondern auch als Pflicht-Termin für mich. Natürlich muss man hin. Bekannte treffen, Szenekontakte knüpfen und sich einfach treiben lassen durch die unterschiedlichsten Hallen. Der große Teilemarkt am Freigelände zieht Schnäppchen- und Teilejäger magisch an, zum Gustieren und Staunen reichts immer. Als Anhänger einer Automobilen Randgruppe ist für mich meist nichts dabei, aber statt rostiger Käfer-Türen steh ich sowieso viel mehr auf Prospekte, Bücher, Modellautos.
Meine heurige Ausbeute
Mager für einen halben Tag Suche, oder? Das liegt aber nicht daran, dass ich so wählerisch bin. Der Großteil der Automobilia-Händler hat schlichtweg komplett den Kontakt zur Realität verloren. Ein Faltblatt mit vier bedruckten Seiten „Mitsubishi Model Range 1981“? 15 Euro Fixpreis. Ein stark gebrauchter „Autokatalog 1973“ mit zerrissenen Seiten und Kaffee-Schaden? 35 Euro. Oder solls der stark bespielte Studebaker Lark Wagonaire von Matchbox, natürlich ohne Karton, sein? 30 Euro bitte!
Diese drei Beispiele spiegeln das Preisniveau und den Optimismus der Händler wieder. Jetzt werdet ihr sagen, die aufgerufenen Preise sind ja verhandelbar. Klar sind sie das. Aber bei so einer Verhandlungsbasis brauch ich gar nicht erst anfangen, über den Preis zu reden. Mal davon abgesehen, dass ein so unverschämt hoher Ausgangspreis die Lust auf ein Geschäft eh schon komplett ruiniert. Liebestöter zu hoher Preis.
Was gibt´s Neues in Tulln? Heuer ist mir die starke Präsenz von US-Klassikern aufgefallen. Auch fernab der Kustom-Kulture-Sonderausstellung waren unterschiedlichste Amis vertreten. In den Hallen, bei den Händlern, auch auf dem Besucherparkplatz. Find ich gut, lockern sie doch den altbekannten Europa-Einheitsbrei deutlich auf. Dass die immer gleichen Mainstream-Geräte ala Benz, Porsche, britische Roadster und VWs noch und nöcher verhältnismäßig sparsam unters Klassikervolk gestreut waren, erfreut das Herz ebenso.
Die subjektiv schönsten Geräte aus den Messehallen:
Und die subjektiv interessantesten Besucherautos von Samstag Mittag:
Und wo sind da jetzt die Amis? Die gibt´s in einem „Special“, freut auch drauf!
Die Erkenntnisse der heurigen Messe?
- Österreich verträgt sicherlich mehr Messen dieser Couleur. Die Besucher reisen aus fast ganz Österreich an, vom Tiroler bis zum Südburgenländer ist alles vertreten. Unverständlich, warum es etwa in Graz keine ähnlich aufgezogene Oldtimermesse gibt. War alles schon mal da.
- Die echte Old- und Youngtimerszene ist sehr viel breiter aufgestellt und sehr viel farbenfroher als es uns der Inhalt deutscher Klassiker-Zeitschriften weismachen will. Dafür bin ich dankbar!
- Es gibt bei manchen Oldies zwar mächtige Wertsteigerungen und Preisblasen. Auf Automobilia, sprich Prospekte, Zeitschriften, Modelle u.ä. trifft das aber NICHT zu! Hat das schon mal jemand den Händlern erzählt?
Ich freu mich trotzdem auf 2016!
Lukas
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Also eigentlich wie immer! Gut das ich wieder mal ein Jahr ausgelassen habe, habe also nicht wirklich was versäumt.
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