Oldtimerfans sind sich in der Regel einig. Die frühen Baujahre eines Modells sind die reizvollsten. Weil das Konzept noch pur zu erleben ist, von Modellpflegen unverwässert. Doch es gibt Ausnahmen von der Regel. Primär Youngtimer-Freaks geben oft mehr Geld für jüngere Autos aus.
Wie bitte?
Das Phänomen kennen nicht nur Volvo-Fans, aber am Beispiel des Volvo 240 lässt es sich am besten erklären. Der Volvo 240 ist seit 1974 auf dem Markt. Gebaut wurde der schwedische Ziegelstein aber bis 1993!
Und obwohl der frühe 240er mit seinen Chromtürgriffen, den zierlichen Spiegeln und dem Dackelblick deutlich kultiger aussieht, ist der späte 240, etwa als Sondermodell „Polar“ oder „Classic“, die beliebtere und meist deutlich teurere Version. Warum? Weil es beim Youngtimer vielen auch auf die Alltagstauglichkeit ankommt. Und die ist beim späten 240 Polar durch modernere Ausstattung und besseren Rostschutz einfach viel eher gegeben als beim frühen Ur-Modell. Sogar Klima, ABS und Airbag gabs in den letzten Baujahren auf Wunsch. Und damit vereint der späte 240er moderne Annehmlichkeiten mit dem Fahrgefühl der 1970er. Kein Wunder, dass für gute Exemplare schon fünfstellige Beträge gefordert und bezahlt werden. Das wird beim Urmodell noch länger dauern.
Noch ein paar Beispiele für junge Alte, die beliebter sind als ihre Urväter:
Citroen CX 2000 vs Citroen CX 25 GTi TURBO 2
Mercedes-Benz 380 SE vs Mercedes-Benz 560 SEL
Audi 80 1.8S vs Audi 80 Avant 2.8 E V6
Fallen euch noch Modelle ein, die als späte Version deutlich beliebter sind als das Ur-Modell?
Lukas