Ein sehr interessantes Gespräch mit einem Insider der Autobranche, der aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden darf, veranlasst mich zu einem Brainstorming über unsere automobile Zukunft. Im ersten Teil geht es um die Innovationen, die uns in den nächsten Jahren erwarten.
Foto: http://www.urban-pioneer.com
Laut dem Branchen-Insider werden wir viel früher automatisiert und völlig vernetzt fahren als wir uns jetzt vorstellen können. Wenn schon 2019 im VW Golf VIII der Autopilot bis 130 km/h alleine fahren kann, ist automatisiertes Fahren in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und sooo lange dauert das nicht mehr.
Automatisiert fahrende und untereinander vernetzte Autos werden unseren gesamten Straßenverkehr völlig verändern. Autos werden in der Lage sein, andere in der Umgebung befindliche Autos in Echtzeit über Gefahrenstellen (z.B. „ESP bei Koordinaten XY ausgelöst“) zu warnen. Dann wissen nachfolgende Autos, dass die übernächste Kurve glatt ist und warnen den Fahrer oder bremsen selbsttätig ab. Mit Stauinfos aufs Navi ist das schon Realität.
Foto: BMW Group
Und ja, auch die Sicherheit im Straßenverkehr wird steigen. Computer sind nie betrunken, stehen nie unter großem Stress, nehmen keine Drogen, erleiden keinen Sekundenschlaf, sind nicht von Aggressionen oder Depressionen beeinträchtigt. Wenn Autos selbst die Spur halten und entgegenkommende Autos auch autonom und damit berechenbar fahren, gibts so gut wie keine Gegenverkehrsunfälle mehr, die immer noch viel zu viele Tote und Schwerstverletzte fordern.
Wir dürfen auch nicht vergessen: Das alles gibt´s ja schon längst! Klingt nach Zukunftsmusik, ist aber schon auf der Straße. Nicht mehr nur in Oberklasselimousinen für mehrere Hunderttausend Euro. Sondern auch in volkstümlichen Modellen wie einer Mercedes-Benz C-Klasse W205 zu haben. Der Stauassistent lenkt, bremst und beschleunigt in zähfließendem Verkehr bis Tempo 60 schon völlig von alleine. Auch wenn der Fahrer das System beim teilautomatisierten Fahren noch selbst überwachen muss, ist es doch ein wichtiger Schritt zum „Autopilot“.
Foto: http://www.digitaltrends.com
Und das ruft natürlich Kritiker auf den Plan. „Um Gottes Willen, was ist, wenn sich der Computer aufhängt?“. Das wird sicherlich passieren, ja. Aber man darf nicht vergessen, das jeder, der schon einmal mit einem Flugzeug geflogen ist, sein Leben auch einem Computer anvertraut hat. Natürlich ist der Straßenverkehr viel komplexer als der Flug über den Wolken. Bei der rasanten Entwicklung von Hard- und Software wird es aber nicht mehr lange dauern, bis solche Systeme zuverlässig funktionieren. Und es wird auch digitale Sicherheitsnetze geben, falls wirklich einmal etwas ausfällt. Darauf darf man laut meinem Informanten durchaus vertrauen.
Ich steige in Graz ins Auto. Sage laut und deutlich die Adresse in Wien, zu der ich gebracht werden will. Dann lehne ich mich zurück, lese eine Zeitung oder schreibe einen Artikel, während mich mein Auto stressfrei und entspannt über die Südautobahn nach Wien kutschiert. Ich muss mich weder um drängelnde Audifahrer noch um schlechte Sicht bei Regen oder um den Feierabendverkehr auf der Tangente kümmern. Ein herrlicher Gedanke!
Wo bleibt der Fahrspaß, fragt ihr? Hand aufs Herz, die Fahrt von A nach B mit Termindruck über langweilige Autobahnen macht auch dann keinen Spaß, wenn man selbst fährt. 😉
Lukas
P.S.: Im zweiten Teil unter dem Titel „Blick in die Zukunft – Die Veränderungen“ gehts interessant weiter. Dran bleiben!
Pingback: Blick in die Zukunft II – Die Veränderungen | The way of drive…