Alles Hat Ein Ende, Nur Der Blog Hat Zwei!

Genau vor acht Jahren ging sie los, meine Karriere als Blogger. Im Dezember 2010 erschuf ich einen Blog, der sich von Anfang an nie an den Mainstream-Geschmack angebiedert hat. Auf dem oft Sachen zu lesen waren, die es sonst in dieser Form nicht gab oder geben durfte. Doch entgegen aller Vorbehalte entwickelte sich der Blog, der lange Zeit einfach nur meinen Namen trug, zum erfolgreichen Medium für all jene, die sich mehr für den Seat Malaga als für den Porsche 911 interessieren und denen die Japan-Oldie-Szene sympathischer ist als der Bentley Owners Club.

Aber Prioritäten ändern sich und so war im Sommer 2015 Schluss mit „The way of drive…“, wie der Blog zu diesem Zeitpunkt schon hieß. Aber ich hab meine treuen Leser unterschätzt. Denn mein Machwerk wurde als einziger nicht mehr aktiver Blog ever zur Wahl des „Goldenen 07er-Kennzeichen“ nominiert und von meinen Fans zur Nummer 1 gewählt.

Und weil man Ehefrauen und Fans einfach nicht enttäuschen darf, hab ich mich Ende 2015 zur Wiederaufnahme des Betriebs entschieden.

Jetzt, drei Jahre später, ist aber wirklich Schluss. Das zweite Ende ist gekommen, hier geht ab sofort das Licht aus. Aber fürchtet euch nicht: Der Blog bleibt natürlich weiterhin online. Und ich auch:

Ab kommenden Mittwoch bespiele ich die neue Rubrik „Lenkeinfluss“ in Micky Tiebers erfolgreichem Alltagsklassiker-Magazin. Jede zweite Woche. Mit launig-provokanten Artikeln über die vier Räder, die die Welt bedeuten.

Und jetzt – KITT, hol mich hier raus!

Adieu, wir sehen uns auf Alltagsklassiker.at!

Lukas

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Gastbeitrag: Das grüne Wunder

Heute hab ich eine spannende Kurzgeschichte eines Lesers für euch. Holt euch Chips und schon kann´s losgehen:

Oktober 2017. Nass, kalt, windig … kein Wetter bei dem man draußen etwas machen will. Schon gar nicht mit seinem Japan-Oldie, der ja keinen schlechten Widrigkeiten ausgesetzt werden soll. Also wird ein wenig auf dem Sofa gesurft, am besten auf einschlägigen Internetseiten, auf denen man eventuell noch den ein oder anderen zusätzlichen Oldie finden könnte. Einer steht ganz oben auf der Wunschliste, seit Jahren: Datsun Sportcoupé in grün. Warum aber genau so eines?

1985 kam der Film heraus „Zurück in die Zukunft“, gespickt mit alten Japanern. Einer davon war ein Datsun B210 Coupé in grün, markant mit seiner muskulösen Seitenlinie und dem elegant sportlich auslaufenden Heck. Welcher Fan will hier nicht „Zurück in die Vergangenheit“ reisen, um so ein Auto für sich zu sichern.

Ich habe gerade alle Daihatsu durch – viele sind es ja nicht mehr – und komme in alphabetischer Reihenfolge zu Honda, als ich von einem Freund einen Link bekomme: „Datsun Coupé in Grün“.

Nach einer kurzen Danksagung per WhatsApp, man will ja keine Zeit verlieren aber trotzdem höflich sein, und Durchsicht der Inseratsbilder, war klar, dass es jetzt um jede Minute geht. Also sofort anrufen mit der Hoffnung, alles dingfest zu machen. Doch nichts außer der Mailbox! Ist es am Ende ein Fake-Inserat, Lug und Trug? Warum passiert mir sowas? Soll ich noch einmal anrufen? Soll ich noch öfter anrufen? Die Minuten vergehen, als wären es Stunden, Tage, Wochen. Die Gefühle fahren Achterbahn.

Nach ungefähr zwei Stunden, gefühlt Tage, plötzlich ein Anruf mit der Telefonnummer aus dem Inserat. Jetzt heißt es Ruhe bewahren, die richtigen Worte finden, die richtige Gesprächsbasis bekommen. Die Stimme am anderen Ende nimmt mir sofort die Aufregung, wirkt sehr beruhigend und wir machen uns für den nächsten Tag ein Treffen aus. Beruhigend war auch, dass ich der erste Anrufer war und somit auch ein wenig ein Vorrecht hatte.

Jetzt musste nur noch das Geld organisiert und der Anhänger startklar gemacht werden. Ein wenig Schlafen wäre zusätzlich auch noch gut, damit man für den eventuellen Autotransport fit ist.

Der Wetterbericht für den wichtigen nächsten Tag war nicht so schlecht, nur Kälte und leichter Wind, von Regen oder Schnee sollten wir verschont bleiben.

Nach knapp drei Stunden Autofahrt waren wir am Ziel. Ein abgelegenes Haus mit großer Scheune, wo wir das Objekt der Begierde vermuteten. Ein kurzer Anruf beim Hausherrn und schon öffnet sich das Scheunentor mit dem Inhalt, den wir erhofften, aber dennoch um einiges positiver überrascht wurden. Da stand nun der Japan-Oldie in seiner Pracht! Ein grünes Datsun Violet Coupé, Baujahr 1977, Typenbezeichnung 160 J SSS, also das absolute Topmodell dieser Baureihe.

Nach einem kurzen Rundgang ums Auto und einer kleinen Inspektion des Innenraumes und auch des Motorraumes war nun eine Probefahrt angesagt. Zuerst als Beifahrer, da man ja nichts falsch machen wollte, bei so einem besonderen Wagen mit links befindlichem Zündschloss und einem Sportgetriebe mit dem ersten Gang hinten links.

In dieser abgeschiedenen Gegend war eine ausgiebige Probefahrt möglich, ohne Sorge haben zu müssen, ungeduldige Autofahrer mit zu gemütlicher Fahrweise zu nerven.

Nach der Ausfahrt hieß es ordentlich zu verhandeln, schließlich ging es für einen alten Japaner ja doch um viel Geld. Uns war aber im Vorhinein klar, dass hier wahrscheinlich nicht ein Cent drinnen ist, daher bohrten wir nicht lange weiter, sondern akzeptierten den im Inserat angeschlagenen Betrag. Für den Verkäufer war es wichtig, dass der Wagen in gute Hände gelangt und mit dieser Bestätigung unsererseits, händigte er uns sogar noch ein dazugehöriges Emaille-Schild der Marke Datsun aus und gab uns noch die originalen Stahlfelgen inklusive Radzierkappen dazu. Diese Geste war uns viel mehr wert, als jeder Nachlass.

Wir verstanden uns alle gleich auf Anhieb und so war die Aufenthaltsdauer nicht nur auf das rein geschäftliche beschränkt, sondern dauerte fast drei Stunden inklusive Plauscherei und Café.

Nachdem der Datsun auf den Anhänger aufgeladen und gesichert wurde, starteten wir wieder unsere drei Stunden heimwärts. Daheim angekommen, wurde das Coupé gleich in der Garage in Sicherheit gebracht und für seinen Winterschlaf vorbereitet. Keine weitere Ausfahrt, kein weiteres Starten des Motors, nichts, damit für den Start im darauffolgenden Frühjahr das heilige Blechle perfekt einsatzbereit ist.

All jene, die jetzt neugierig geworden sind, in welcher Sammlung dieser großartige Violet jetzt steht, muss sich die ab 20. Dezember erhältliche Oldtimer Markt Österreich, Ausgabe 1/2019, besorgen.

Nur soviel: Nein, mir gehört er leider nicht. Auch wenn er mir großartig steht! 😉

Lukas

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Die vielen Gesichter des Herrn T.

Nach seinen besten Eigenschaften gefragt, antwortet der optisch biedere Herr T. stets mit „Naja, ich bin standhaft und wandlungsfähig. Auch wenn sich die Zeiten ändern, mich wird man so schnell nicht los.“

Und das macht ihn zum personifizierten Lada Taiga. Längst zum Klassiker gereift, wird man ihn auch schon seit 40 Jahren nicht mehr los. Und wandlungsfähig – oh ja – das ist er.

Als klassischer Dreitürer, da kennt man ihn. Kompakt, wendig, flink. Oft und gern als LKW-Version ohne Rückbank, mit großer Wildwanne für die Jagd, benutzt. Aber nicht nur Jäger schätzen den Taiga. Jeder, der schon einmal live erlebt hat, wie souverän der kleine Russe auch bei unvernünftig hohen Geschwindigkeiten über Schotterpisten fegt, wird zum Fan. Da mag man es kaum glauben – auch als Stadtauto eignet er sich optimal. Übersichtlicher ist nur noch eine Seifenkiste:

Wobei sich für urbane Russland-Sympathisanten und City-Slicker eher der Taiga Urban anbietet. Technisch ident mit dem klassischen Taiga, möchte er vor allem in Sachen Optik jünger wirken, als er ist. Plastikstoßstangen und Alufelgen beamen ihn optisch aus den 1970er in die 1990er Jahre, das riesige Airbaglenkrad ohne Airbag soll Sicherheit vermitteln und die Fensterheber sind genau so dekadent wie die Klimaanlage(!).

Nicht in die Stadt, sondern ins Gelände soll´s gehen? Dann wäre der Taiga Bronto ein heißer Tipp. Höherlegung, große Reifen, mächtige Verbreiterungen und Reibsperren in Front- und Heckdifferential machen deutlich, dass der Bronto viel vor hat. Und dieser böse Plastik-Blick erst. All das ist knicht das Werk eines Tuners mit Humor, sondern ab Werk zu haben.

Die Familienplanung ist ausgeufert, der Dreitürer zwickt an allen Ecken und Enden? Kein Problem, dafür gibt´s ja den Fünftürer. Ein Taiga, verlängert nach Art einer Stretchlimo. Durchgeschnitten, einen Meter eingesetzt, zusammengebraten. Genial einfach, einfach genial. Gut, am Dach sieht man´s. Aber cool ist er trotzdem. Nicht so wendig wie der Kurze, aber viel spurstabiler und mit noch satterer Straßenlage.

Natürlich gibt´s auch den langen Taiga als Tagia Urban. Für den stilvollen Auftritt in der Währingerstraße.

Manchmal wird´s schmutzig und es könnte sogar noch praktischer als der Fünftürer

sein? Auch da gibt´s was von Ratioph… äh.. Lada. Den Taiga Pick-Up. Behold the magnificence:

Und wenn es ein Taiga werden soll, weil die Technik einfach überzeugt hat, aber die Optik des fabriksneuen Oldtimers nicht gefällt? Selbst in diesem Fall haben die Russen eine Lösung parat. Den Chevrolet Niva von GM-AvtoVAZ. Technisch ident mit dem Taiga, aber der Nachbar glaubt, man hat sich ein nur 10 Jahre altes Auto gekauft, kein 30 Jahre altes.

Alle diese Versionen gibt´s in Österreich ganz offiziell zu kaufen. Nicht bei Lada Österreich, aber beim größten heimischen Lada-Händler und Importeur Lada Doifl in Niederschleinz bei Maissau im niederösterreichischen Weinviertel. Von dem auch die Fotos dieses Artikels stammen. Danke dafür, Franz!

Lukas

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